@article {666, title = {La production de la croyance}, journal = {Actes de la recherche en sciences sociales}, volume = {13}, year = {1977}, pages = {3-43}, abstract = {Die Produktion des Vertrauens : Beitrag zu einer {\"O}konomie der symbolischen G{\"u}ter Dieser Artikel versucht, die allgemeinen Kennzeichen der Produktionsfelder symbolischer G{\"u}ter und der symbolischen Auseinandersetzungen darzustellen. Er beruht auf einem systematischen Vergleich der Funktionsgesetze verschiedener Fel-der {(Malerei}, Theater, Literatur, Journalismus) : dieser Vergleich erlaubt es, allgemeine Kennzeichen festzustellen, die in einer Fallstudie eines einzigen Feldes nur unvollst{\"a}ndig beobachtet werden k{\"o}nnen. Wenn man die spezifische Art des Kapitals, um die die Akteure k{\"a}mpfen, nicht genau erkennt und definiert, kann man leicht in den verk{\"u}rzten Materialismus des {\"o}konomismus verfallen. Im Kunsthandel, der einer vorkapitalistischen Wirtschaft gleicht, ist der rein wirtschaftliche Profit relativ unbedeutender als die Akkumulation symbolischen Kapitals, fur die eine notwendige, wenn nicht ausreichende Bedingung die wirtschaftliche Interesselosigkeit ist. Diese Unterscheidungen erlauben es, die Variationen im Lebenszyklus der Kulturg{\"u}ter festzustellen {(Kulturg{\"u}ter} mit kurzer Lebensdauer sind G{\"u}ter, die wenig symbolisches Kapital verk{\"o}rpern ; Kulturg{\"u}ter mit einer langen Lebensdauer sind jene, deren Vermarktung eine hohe spezifische Autorit{\"a}t voraussetzen, die man nur langsam aufbauen kann). Die Produktionsfelder sind Systeme, in denen die Institutionen und Individuen durch ihre K{\"a}mpfe zur Prod{\"u}ktion und Verteilung dieses spezifischen Kapitals beitragen. Sie k{\"o}nnen als Produktionssystem des Wertes der {\guillemotleft} Kunstwerke {\guillemotright} angesehen werden, was es erlaubt, mit der Illusion des sch{\"o}pferischen Menschen zu brechen, die ein vordergr{\"u}ndig reduktionistisches Vokabular {(Prod{\"u}ktion}, Produzent) aufrechterh{\"a}lt und verst{\"a}rkt. Homologiebeziehungen verbinden einerseits die Produktions- und Verteilungsinstitutionen von Kulturg{\"u}tern untereinander (wie es {z.B.} die Analyse der Theater und der Verlage zeigt) ; andererseits verbinden sie die verschiedenen Felder mit dem Feld der Fraktionen der herrschenden Klasse (wie es die Analyse der Variationen der Theater-kritiken von einer Periode zur anderen zeigt). Diese Homologiebeziehungen erlauben es, als objektives Zusammentreffen zu erkennen, was partielle Kritiken oft als willk{\"u}rliche Verbindungen beschreiben {(Terror} der intellektuellen Moden {\textemdash} Kritiken von rechts gegen die Kritiken von links ; Verf{\"u}hrung durch materielle Anreize zur Korruption {\textemdash} Kritiken von links gegen Kritiken von rechts). Sie erlauben {\"u}berdies, die internen Konflikte in einem Feld, sogar die {\guillemotleft}autonomsten{\guillemotright}, mit externen Konflikten in Beziehung zu setzen, mit politischen K{\`a}mpfen zwischen den Fraktionen der herrschenden Klasse und zwischen den Klassen. Die diesen Produktionsfeldern eigene Zeiteinteilung entsteht aus den internen Kampfbewegungen und gehort zu den verschiedenen Arten der Produktionsunternehmen. Die Produktions- und Verteilungsunternehmen liegen auf einem Kontinuum zwischen zwei Extrempolen : dem Pol der symbolischen G{\"u}ter mit einem kurzen Lebenszyklus, die wie einfache {\"o}konomische G{\"u}ter behandelt werden, und dem Pol einer langsamen risikoreichen Prod{\`u}ktion von symbolischen G{\"u}tern mit langem Lebenszyklus. Im Kampf um die Definition neuer Positionen und um bemerkbare Unterschiede einzuf{\"u}hren, produzieren die im Felde Neuankommenden die Avant-garde und verdr{\"a}ngen so die vorhergehende Avant-garde in die Vergangenheit.}, doi = {10.3406/arss.1977.3493}, url = {http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/arss_0335-5322_1977_num_13_1_3493}, author = {Bourdieu, Pierre} }