TY - JOUR T1 - Le fétichisme de la langue JF - Actes de la recherche en sciences sociales Y1 - 1975 A1 - Boltanski, Luc A1 - Bourdieu, Pierre AB - Der Sprachfetischismus Der Sprachfetischismus beruht auf einem doppelten Vergessen seiner Entstehung : Vergessen der sozialen Bedingungen, die die sprachliche Differenzierung (also auch die vornehme Art zu sprechen) hervorbringen, und des Glauens in den absoluten Wert und die Legitimitat dieser "naturlichen Differenzierung" ; Vergessen der sozialen Bedingungen der Reproduktion jener, die diese produzieren und konform handhaben und daher ebenso des Systems jener Unterschiede das die durch den gekonnten Sprach gebrauch garantierten Profite ermöglicht Die Linguistik geht der Frage nach den sozialen Bedingungen der legitimen Sprachkompe tenz nicht nach Was nicht bedeutet dass sie keine Antwort gibt Entweder umschreibt sie sie als gemeinsames {"Gut"} oder {"Sprachschatz"} von dem man nicht recht weiss unter welchen Bedingungen er von einzelnen Sprechern angeeignet werden kann oder sie präsentert aufgrund des Kriteriums der sprachwissen schaftlichen Analyse die linguistische Kompetenz der Sprach gelehrten als Mass der Kompetenz schlechthin Die Linguistik tendiert dazu das Universum der Sprachgebräuche auf einen bestimmten Sprachgebrauch zu reduzieren den "guten Gebrauch" d.h den herrschenden Gebrauch den Gebrauch der Herrschenden der als solcher verkannt und daher als legitim anerkannt wird. Dadurch vollzieht sie in der wissenschaftlichen Theorie jenen sozialen Prozess der Universalisierung des Besonderen und der Naturalisierung des Willkürlichen der die Legitimität des guten Gebrauchs ausmacht jener besonderen Ausdrucksweise die so betrachtet wird als ob sie jedermann zugänglich wäre und daher von jedem gefordert werden könnte. Neben den sozialen Bedingungen der Produktion der legitimen Sprache die der Ursprung deren spezifischer Eigenschaften und Wirkungen sind müssen auch jene sozialen Mechanismen analy siert werden die diese Wirkungen begünstigen und verstärken diese Mechanismen reproduzieren die Strukturen der klassen- spezifischen Verteilung des Erkennens und Könnens der legitimen Sprache indem sie jenen Markt reproduzieren auf dem die spraclilich legitimen Produkte ihren Wert erhalten und indem sie ebenfalls das Bedürfnis nach diesen geschriebenen oder gespro chenen Produkten reproduzieren sowie nach jenen Personen die diese produzieren Schrittsteller und Wortführer VL - 1 SP - 2-32 UR - http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/arss_0335-5322_1975_num_1_4_3417 CP - 4 J1 - Le fétichisme de la langue ER -