Les modes de domination

TitleLes modes de domination
Publication TypeJournal Article
Year of Publication1976
AuthorsBourdieu, P
JournalActes de la recherche en sciences sociales
Volume2
Issue2
Pagination122-132
Publication Languageeng
Abstract

Arten der Herrschaft. Die Grundlage aller relevanten Unterschiede zwischen den Arten der Herrschaft liegt im Grade der Versachlichung des akkumulierten sozialen Kapitals begraben, d.h. im Bestehen relativ autonomer Felder, die nach strengen Regem funktionieren und die in der Lage sind, den Individuen die Notwendigkeit dieser Regeln aufzuzwingen : wirtschaftliches Feld (selbstregulierender Markt), Feld der kulturellen Produktion {(Bildungssystem)} und politisches Feld (juridischer Staatsapparat). Schematisch kann man zwei Grenzformen der Herrschaft unterscheiden zwischen denen sich alle Formen befinden Einerseits jene sozialen Bereiche in denen Herrschafts beziehungen durch die Interaktion zwischen Individuen ausgeübt entknüpft und wieder aufgerichtet werden und in denen sie nur durch eine dauernde persönliche Arbeit und Kontaktpflege aufrechterhalten werden können an dererseits jene sozialen Gebildein denen die Herrschafts beziehungen durch objektive und institutionalisierte Mecha nismen vermittelt werden wie {z.B} die Verleihung und Verteilung von Adelstiteln von wirtschaftlichem Reich tum oder von Schultiteln die ausserhalb des persönlichen Bewusstseins und der persönlichen Macht liegen Das Studium einer landwirtschaftlichen vorkapitalistischen Gesellschaft wie der Kabyl en erlaubt es die sogenannten elementaren Formen der Herrschaft zu erkennen die beiden Arten einen Menschen in einem direkten Abhän gigkeitsverhältnis zu halten sind dabei die Schuld und das Geschenk offen wirtschaftliche Verbindlichkei ten wirtschaftliche Gewalt oder moralische und affektive Verbindlichkeiten symbolische Gewalt Der Autor ver sucht zu zeigen dass es nicht genügt so wie Marshall Sahlins zu beobachten dass die vorkapitalistische Wirtschaft zu einer direkt persönlichen Herrschaft ver urteilt sei sondern dass sich die Herrschaft unter ande rem unter dem Schleier erfreulicher Beziehungen ver steckt kurz sich unerkennbar macht um anerkannt zu werden Das Geschenk die Grosszügigkeitdie offensicht liche Verteilung bis zum Potlasch sind Operationen der sozialen Alchimie die man immer beobachten kann wenn die direkte und brutale Ausbeutung des Menschen durch den Menschen unmöglich ist hnliche Mechanismen gibt es auch noch in der kapitalistischen Gesellschaft aber sie spielen sich im Bereich der Kunst und der Kultur ab den Orten des interesselosen und reinen Konsums jenen geheiligten Orten weit ab von der Produktion scheiden, zwischen denen sich alle Formen befinden : Einerseits jene sozialen Bereiche, in denen Herrschafts beziehungen durch die Interaktion zwischen Individuen ausgeübt entknüpft und wieder aufgerichtet werden, und in denen sie nur durch eine dauernde persönliche Arbeit und Kontaktpflege aufrechterhalten werden können ; andererseits jene sozialen Gebildein denen die Herrschafts beziehungen durch objektive und institutionalisierte Mechanismen vermittelt werden, wie {z.B.} die Verleihung und Verteilung von Adelstiteln von wirtschaftlichem Reichtum oder von Schultiteln, die ausserhalb des persönlichen Bewusstseins und der persönlichen Macht liegen. Das Studium einer landwirtschaftlichen vorkapitalistischen Gesellschaft wie der Kabylen erlaubt es die sogenannten "elementaren Formen der Herrschaft" zu erkennen, die beiden Arten, einen Menschen in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis zu halten, sind dabei die Schuld und das Geschenk, d. h. offen wirtschaftliche Verbindlichkeiten (wirtschaftliche Gewalt) oder moralische und affektive Verbindlichkeiten (symbolische Gewalt). Der Autor versucht zu zeigen, dass es nicht genügt, so wie Marshall D. Sahlins zu beobachten,dass die vorkapitalistische Wirtschaft zu einer direkt persönlichen Herrschaft ver urteilt sei, sondern dass sich die Herrschaft unter anderem unter dem Schleier erfreulicher Beziehungen versteckt, kurz sich unerkennbar macht, um anerkannt zu werden. Das Geschenk die Grosszügigkeit, die offensichtliche Verteilung bis zum Potlasch sind Operationen der sozialen Alchimie, die man immer beobachten kann, wenn die direkte und brutale Ausbeutung des Mensch n durch den Menschen unmöglich ist.Ähnliche Mechanismen gibt es auch noch in der kapitalistischen Gesellschaft ; aber sie spielen sich im Bereich der Kunst und der {"Kultur"} ab, den Orten des interesselosen und reinen Konsums, jenen geheiligten Orten weit ab von der Produktion.

URLhttp://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/arss_0335-5322_1976_num_2_2_3456
DOI10.3406/arss.1976.3456
Short TitleLes modes de domination