La production de la croyance
Заголовок | La production de la croyance |
Publication Type | Journal Article |
Year of Publication | 1977 |
Authors | Bourdieu, P |
Journal | Actes de la recherche en sciences sociales |
Volume | 13 |
Issue | 1 |
Pagination | 3-43 |
Publication Language | eng |
Синопсис | Die Produktion des Vertrauens : Beitrag zu einer Ökonomie der symbolischen Güter Dieser Artikel versucht, die allgemeinen Kennzeichen der Produktionsfelder symbolischer Güter und der symbolischen Auseinandersetzungen darzustellen. Er beruht auf einem systematischen Vergleich der Funktionsgesetze verschiedener Fel-der {(Malerei}, Theater, Literatur, Journalismus) : dieser Vergleich erlaubt es, allgemeine Kennzeichen festzustellen, die in einer Fallstudie eines einzigen Feldes nur unvollständig beobachtet werden können. Wenn man die spezifische Art des Kapitals, um die die Akteure kämpfen, nicht genau erkennt und definiert, kann man leicht in den verkürzten Materialismus des ökonomismus verfallen. Im Kunsthandel, der einer vorkapitalistischen Wirtschaft gleicht, ist der rein wirtschaftliche Profit relativ unbedeutender als die Akkumulation symbolischen Kapitals, fur die eine notwendige, wenn nicht ausreichende Bedingung die wirtschaftliche Interesselosigkeit ist. Diese Unterscheidungen erlauben es, die Variationen im Lebenszyklus der Kulturgüter festzustellen {(Kulturgüter} mit kurzer Lebensdauer sind Güter, die wenig symbolisches Kapital verkörpern ; Kulturgüter mit einer langen Lebensdauer sind jene, deren Vermarktung eine hohe spezifische Autorität voraussetzen, die man nur langsam aufbauen kann). Die Produktionsfelder sind Systeme, in denen die Institutionen und Individuen durch ihre Kämpfe zur Prodüktion und Verteilung dieses spezifischen Kapitals beitragen. Sie können als Produktionssystem des Wertes der « Kunstwerke » angesehen werden, was es erlaubt, mit der Illusion des schöpferischen Menschen zu brechen, die ein vordergründig reduktionistisches Vokabular {(Prodüktion}, Produzent) aufrechterhält und verstärkt. Homologiebeziehungen verbinden einerseits die Produktions- und Verteilungsinstitutionen von Kulturgütern untereinander (wie es {z.B.} die Analyse der Theater und der Verlage zeigt) ; andererseits verbinden sie die verschiedenen Felder mit dem Feld der Fraktionen der herrschenden Klasse (wie es die Analyse der Variationen der Theater-kritiken von einer Periode zur anderen zeigt). Diese Homologiebeziehungen erlauben es, als objektives Zusammentreffen zu erkennen, was partielle Kritiken oft als willkürliche Verbindungen beschreiben {(Terror} der intellektuellen Moden — Kritiken von rechts gegen die Kritiken von links ; Verführung durch materielle Anreize zur Korruption — Kritiken von links gegen Kritiken von rechts). Sie erlauben überdies, die internen Konflikte in einem Feld, sogar die «autonomsten», mit externen Konflikten in Beziehung zu setzen, mit politischen Kàmpfen zwischen den Fraktionen der herrschenden Klasse und zwischen den Klassen. Die diesen Produktionsfeldern eigene Zeiteinteilung entsteht aus den internen Kampfbewegungen und gehort zu den verschiedenen Arten der Produktionsunternehmen. Die Produktions- und Verteilungsunternehmen liegen auf einem Kontinuum zwischen zwei Extrempolen : dem Pol der symbolischen Güter mit einem kurzen Lebenszyklus, die wie einfache ökonomische Güter behandelt werden, und dem Pol einer langsamen risikoreichen Prodùktion von symbolischen Gütern mit langem Lebenszyklus. Im Kampf um die Definition neuer Positionen und um bemerkbare Unterschiede einzuführen, produzieren die im Felde Neuankommenden die Avant-garde und verdrängen so die vorhergehende Avant-garde in die Vergangenheit. |
URL | http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/arss_0335-5322_1977_num_13_1_3493 |
DOI | 10.3406/arss.1977.3493 |
Short Title | La production de la croyance |